Mein erstes Surfbrett - worauf sollte ich beim Kauf achten?

Du hast schon längst einen eigenen Neoprenanzug und jetzt soll es endlich auch das eigene Surfbrett sein! Bei der Anschaffung dieses besonderen Stückes, das in gewisser Weise das Fundament einer lebenslangen Liebe und vieler aufregender Reisen sein wird, gibt es Einiges zu beachten, denn beim Kauf des ersten Surfbrettes für Anfänger oder Intermediates im Wellenreiten kann man so manches falsch machen.

Wir geben hier Tipps, worauf beim Surfboard-Kauf zu achten ist.

surfboard surfbrettDein Surf-Level

Bevor Du Kataloge oder Onlineshops nach dem geeigneten Surfbrett durchsuchst, solltest Du Dir erst einmal im Klaren darüber sein, was Dein aktuelles Surf-Niveau ist und an was Du beim Surfen lernen noch arbeiten willst. Wenn Du beispielsweise noch Probleme beim Take-Off hast, solltest Du ein Brett wählen, das leicht angleitet, was Bretter mit viel Volumen und wenig Nose-Rocker (Aufbiegung im vorderen Teil des Brettes) tun. Hast Du eher Mühe, Deine bisherigen Leihbretter auf der grünen Welle in Turns zu drehen, dann wäre wahrscheinlich ein Evolution / Funboard mit mehr Rail oder gar ein Shortboard das Richtige für Dich.

Sei ehrlich mit Dir und bleib realistisch!

Wie viele von Dir angepaddelte Wellen surfst Du ungefähr?  Wir wollen alle möglichst viele Wellen surfen, deshalb macht es keinen Sinn, ein Brett zu wählen, mit dem man nachher keine Wellen bekommt... nur weil es vielleicht schick aussieht. Wenn Du viele Wellen bekommst, dann sind alle anderen Surfer neidisch und nicht dann wenn Du ein schnittiges Board am Strand entlang trägst, im Wasser aber keine Wellen bekommst. Im Zweifelsfalle entscheide Dich lieber für ein Surfbrett, das ein wenig mehr Volumen, Länge oder Breite besitzt, denn das garantiert Dir immer ein paar extra Wellen. Wenn Du hingegen der Typ 'mega-ehrgeiziger Supersportler' bist, der vielleicht sogar sehr häufig zum Surfen kommt, dann kannst Du Dir natürlich auch ein Board kaufen, in das Du hinein wächst, das heißt, das für den Anfang etwas herausfordernder zu surfen ist. Surfst Du nur ein paar Tage oder Wochen im Jahr, dann wähle unbedingt ein Surfbrett, mit dem Du es im Surfurlaub einfach hast, denn nichts ist frustrierender, als keine Wellen zu bekommen.

Malibu und Minimalegg

Die erste Maßeinheit, die einem im Surfkurs begegnet lautet Fuß. Ein Fuß entspricht 30,48 Zentimetern. Anfängerbretter haben zwischen 7 und 9 Fuß Länge und werden Malibu oder Mini-Mal(ibu) genannt. Doch die Länge ist nicht das alles-entscheidene Kriterium beim Surfbrett-Kauf. Anfängerbretter besitzen sehr viel Volumen, das heißt sie sind dick und breit und haben viel Auftrieb, wodurch sie leicht angleiten und sich auf der Welle ruhig und stabil bewegen. Über kleinere Unebenheiten in der Welle fährt ein Malibu locker hinweg. Ein Malibu ist außerdem sehr vergebend, was Fehler angeht. Wenn die Füße nicht ganz perfekt stehen oder der Take-Off noch nicht so sauber sitzt, fährt ein Malibu unberührt weiter. Dennoch lassen sich diese Surfbretter mit etwas Übung in der Welle durchaus grazil bewegen. Man sollte ein Malibu oder ein Minimalibu deshalb nicht unbedingt als Anfänger-Board bezeichnen, denn auch fortgeschrittene Surfer surfen gerne Malibus. Diese Bretter eignen sich dennoch hervorragend für den Einstieg ins Surfen. Sie gleiten beim Paddeln sehr schnell an und bieten eine ruhige, stabile Fahrt, wobei es ihnen nicht an Manövrierbarkeit mangelt. Mit einem Malibu (8.6 Fuß und länger) oder einem Mini-Malibu (7.0 bis 8.6 Fuß) kann man beim ersten Surfbrett praktisch nichts falsch machen.

Maße, Volumen und Volumenverteilung

Neben Länge, Breite und Dicke eines Brettes, die häufig in Fuß und Inch auf der Unterseite eines Surfbrettes (Bottom) angegeben werden, spielen das Volumen und die Volumenverteilung eine herausragende Rolle bei der Wahl Deines ersten eigenen Surfboards. Als Einsteiger solltest Du ein Brett mit viel Volumen wählen und Dich nicht rein auf die Länge des Surfbrettes verlassen. Es gibt z.B. auch lange, sehr dünne oder lange und sehr schmale Bretter, die sich für Anfänger keinesfalls eignen. Ein Einsteiger-Surfbrett sollte mindestens 20 Inch breit und 2.50 Inch dick sein und viel Volumen im vorderen Teil besitzen. Je nach Deiner Größe und Deinem Gewicht lässt sich, gemeinsam mit Deinem Surf- und Fitness-Level das ideale Volumen des Surfboards ausrechnen. Im Internet bieten viele Surfbrett-Hersteller sogar einen Volumenrechner an. Über Outline, Rails, Tail-Shape, Finnenanordnung und Bottom-Rocker brauchst Du Dir bei Deinem ersten Surfbrett noch nicht so viele Gedanken machen. 

Surfbretter typen 800x525Shapes

Es existiert eine erschlagende Vielzahl an Surfboard-Shapes auf die wir hier nicht alle eingehen werden. Für den Anfang reicht es aus, wenn Du die wichtigsten Grund-Shapes und deren Eigenschaften kennst, damit Du beim Kauf Deines ersten eigenen Brettes keinen Fehler machen kannst. Das schmalste, kürzeste und am schwierigsten zu surfende Board ist das Shortboard, mit dem fortgeschrittene Surfer versuchen, möglichst radikale Turns in der Welle zu surfen. Das Shortboard erkennst Du an seinem relativ starken Nose-Rocker und an seiner spitzen Nose. Vom Shortboard lassen wir als Einsteiger aus oben genannten Gründen (Frustration!) komplett die Finger! Das nächst größere Board-Shape ist der Fish, der nicht unbedingt lang ist aber sehr viel Volumen mit sich bringt. Wenn Du gerne eher kleine Wellen surfst, Dich auf einem Mini-Malibu sicher fühlst und ein kleineres Brett willst, dann ist der Fish die richtige Wahl. Das nächst größere Brett ist das Evolution, Hybrid oder Funboard, eine Mischung aus Shortboard und Mini-Malibu. Hybrid-Surfbretter sehen von weitem oft aus wie Shortboards, sind aber meist länger, breiter und haben mehr Volumen. Wenn Du auf den spitzen Look eines Shortboards stehst und vielleicht auch schon mal Duckdiven üben willst, dann ist so ein Evolution vielleicht das richtige Surfbrett für Dich. Minimal und Malibu übertreffen von der Länge her nur noch das Longboard und die Gun. Longboards sind zwar lang und haben eine breite Nose, sie sind deshalb aber nicht unbedingt einfacher zu surfen und eignen sich für Anfänger nur in kleineren Wellen. Sie sind auch sehr unhandlich und es reist sich nicht gut mit ihnen. Eine Gun lässt sich prima im Schaufenster oder Video betrachten, man sollte diesen Surfbrett-Shape als Anfänger aber keinesfalls in Erwägung ziehen. Die langen, spitzen, schmalen und schweren Surfbretter sind eigens für große Wellen konstruiert und lassen sich in der Welle nur sehr schwierig manövrieren. Sie sind dafür gebaut, in gerader Linie große Wellenberge mit hoher Geschwindigkeit herunter zu surfen.

Als Fazit kommen für den Surfbrett-Kauf für Einsteiger oder Intermediates also je nach Könnensstufe Fish, Hybrid und Mini-Malibu in Frage. 

Tipp: Wir empfehlen vor dem Kauf eines Surfbrettes im Surfurlaub diverse Bretter auszuprobieren. Frag beim Surfverleih oder in Deinem Surfcamp einfach mal nach, meist ist es gar kein Problem, jeden Tag das Brett zu wechseln.

longboardDas Material

Als Einsteiger oder Intermediate surfst Du vielleicht nicht so regelmäßig, vielleicht musst Du sogar zum Surfen länger reisen. Aus diesen Gründen empfiehlt sich für den ersten Surfbrett-Kauf ein robustes Board, das nicht so schnell kaputt geht. Einmal abgesehen von Holz, Carbon, oder allen möglichen Hightech-Materialien bestehen die meisten Surfbretter aus einem Schaumkern (hier existieren diverse Schaumarten) mit einer Beschichtung aus Glasfaser und Polyester oder Epoxidharz. Als Anfänger eckt man mit seinem Surfbrett gerne mal an, das Surfboard ist im Auto oder Flugzeug häufig starken Belastungen ausgesetzt und auch im Line-up kommt es hin und wieder zu Kollisionen mit anderen Surfbrettern. Ein sogenanntes Hardboard, ein Epoxy-Board oder ein Softboard sind deshalb keine schlechte Wahl für das erste eigene Surfbrett, denn diese Materialien nehmen nicht so schnell Schaden und halten länger als Glasfaser-Bretter, die schon bei leichtem Druck nachgeben, sogenannte "Dings" (Löcher, Risse oder Dellen in die Wasser eindringt) bekommen und bislang auch nur selten recyclebar sind. Möchtest Du dennoch ein speziell für Dich geshaptes Board mit eigenem Design, dann wende Dich ruhig an einen Surfbrett-Shaper. Hier sind alle nur erdenklichen Maße und Designs möglich und wenn es sich um einen guten Shaper mit viel Muße handelt, dann shaped er Dir sogar genau das Board das Du brauchst. Hand-geshapte Surfbretter sind oft sogar günstiger als Surfbretter von der Stange und definitiv einzigartig! 

Gebraucht oder neu?

Da immer mehr Mensch surfen, gibt es auch immer mehr Surfbretter zur Auswahl. Vor allem wer auf der Suche nach einem gebrauchten Surfbrett ist, hat gute Chancen, im Kleinanzeigenmarkt des Internets fündig zu werden. Ein neues Brett hat natürlich seinen eigenen Reiz aber gerade wenn es sich um das erste Surfbrett handelt, will man ja auch kein Vermögen ausgeben. Ein annehmbares gebrauchtes Brett findet man schon ab 150 Euro während man für ein neues Surfbrett ab 350 Euro rechnen sollte. Beim Kauf eines gebrauchten Brettes sollte man sich beim Vorbesitzer unbedingt erkundigen, ob das Brett Schäden hatte und wenn ja, ob diese fachgerecht repariert wurden.

Insider-Tipp: Finger weg von Brettern, die gelbe Stellen haben oder die man eindrücken kann. An weichem oder gelbem Material erkennt Ihr, das Wasser ins Brett eingedrungen ist. Das Surfbrett wurde dann vor der Reparatur nicht ausreichend getrocknet und nun zerstört die Feuchtigkeit das Surfboard von innen.

Konnten wir Dir auf der Suche nach Deinem ersten eigenen Surfbrett ein wenig weiterhelfen? Vielleicht hast Du noch Fragen. Mail uns doch einfach an info@secretwave.de

Wir helfen Dir gerne, das perfekte Board für Dich zu finden und begleiten Dich in Deinem Surfurlaub gerne beim Surfbrett-Kauf. Um die Ecke des Secret Wave Surfcamps gibt es die größten Surf-Outlets Europas, wo eine erschlagende Anzahl von Surfbrettern zum Verkauf steht.