Yin & Yang: Yoga-Lehrerin Anne vereint Kontraste

Wir freuen uns, Euch ab sofort im Secret Wave Surfcamp Yoga-Kurse mit Anne Moser anbieten zu können. Anne ist eine lustige Deutsche, die in Biarritz lebt. Im Interview berichtet sie von ihrer Leidenschaft fürs Yoga und verrät, was Euch in ihren Yogakursen erwartet...

Anne, Du unterrichtest Yoga und gibst auch Yogakurse im Secret Wave Surfcamp. Kannst Du uns etwas über das Yoga erzählen, das Du anbietest?AnneQuadrat

Ja gerne. Derzeit unterrichte ich überwiegend Vinyasa / Power Yoga und Yin Yoga. Diese zwei Yogastyles stehen wie Yin und Yang zueinander und ergänzen sich ausgezeichnet. Vinyasa ist die sportlich-dynamische Variante mit fließenden Bewegungsabläufen (von ruhig bis schweißtreibend) und Yin dient mehr der Dehnung als der muskulären Fokussierung.

Hier im Surfcamp machen viele Gäste einen Surfkurs. Kannst Du Yoga empfehlen, wenn man Surfen lernen will?

Definitiv! Surfen und Yoga bieten den idealen Ausgleich zueinander und sind meiner Meinung nach untrennbar :). Besonders für Anfänger kann surfen physisch sehr anstrengend und anspruchsvoll sein. Die Muskulatur besonders im unteren Rücken und Schulter-Nackenbereich, aber auch Arme und Beine, werden in einer sonst unüblichen Weise beansprucht. Es kann zu muskulären Disbalancen und Verspannungen kommen wenn dem Körper nicht ein regelmäßiger Ausgleich geboten wird. Yoga ist ideal dafür geeignet. Geschwächte Muskelgruppen können gezielt aufgebaut und die zu Verkürzung- und Verspannung neigende Muskulatur gedehnt und entspannt werden. Daher erfreut sich Yoga auch bei surfenden Männern immer größerer Beliebtheit. Sie haben den positiven Effekt auf ihren Körper und damit auf das Surfen erkannt. Und auch mental kann Yoga helfen, mehr Selbstvertrauen und auch Vertrauen ins Meer zu entwickeln.

Warum machst Du selbst Yoga und was ist daran das Besondere für Dich?

Das Besondere am Yoga ist, dass es so vielseitig und abwechlungsreich ist. Es bietet den perfekten Ausgleich in allen Lebenslagen. Den Morgen mit meiner Yogapraxis zu beginnen ist eine Art besonderes Ritual geworden. Man startet viel entspannter und zugleich energiegeladen in den Tag. Abhängig von meiner Tagesform bietet mir Yoga immer das, was ich gerade brauche... entweder richtig auspowern oder eine entspannte Session voller Atemübungen und Stretching. Es hört sich vielleicht manchmal klischeehaft an aber durch Yoga hat sich mein Leben wirklich verändert! Neben den positiven Effekten (besonders auf meinen Rücken), bin ich auch viel ausgeglichener geworden.

Manche Menschen trauen sich nicht so richtig, einen Yogakurs zu machen. Muss man unbedingt sportlich oder gelenkig sein, um bei Dir Yoga zu machen?

Anne1QuadratSeitdem ich Yoga unterrichte, habe ich es geschafft, Yogamuffel und Yogaskeptiker vom Gegenteil zu überzeugen. Man muss nicht sportlich oder gelenkig sein. Das ist ja gerade das Schöne an Yoga. Es bietet so unglaublich viele Optionen für jedes Niveau, jeden Anspruch und alle Bedürfnisse. Ich mag es sehr, Leuten dabei behilflich zu sein, ihren eigenen Yogastyle zu finden, besonders weil ich am Anfang auch nicht so sicher gewesen bin ob es das Richtige für mich ist. Yoga ist definitiv etwas für Jedermann. 

Empfiehlst Du auch Menschen mit Vorerkrankungen (z.B. Bandscheibenvorfall) an Deinen Yogakursen teilzunehmen?

Auf jeden Fall! Durch einen Bandscheibenvorfall vor einigen Jahren ist mir selbst erst richtig bewusst geworden, wie wichtig es ist, etwas für den Rücken zu tun. Mit einem regelmäßigen Training haben sich meine Beschwerden so viel verbessert.

Viele Menschen leiden unter Rückenproblemen und ich versuche immer zu vermitteln, dass dies ein Leiden ist, gegen welches man mit ein wenig Selbstdisziplin viel tun kann. Durch gezielte Übungen hat mir Yoga geholfen, meinen Rücken wieder zu kräftigen und mehr Mobilität zu gewinnen. Es ist sehr wichtig, den Yogalehrer immer über Beschwerden oder Erkrankungen zu informieren. Dementsprechend kann er reagieren und Optionen anbieten, welche auf einen vorerkrankten Rücken angepasst sind. Seit meinem Bandscheibenvorfall habe ich mich intensiv mit der Thematik beschäftigt und bin überzeugt davon, dass Yoga viele positive Effekte, besonders für den Rücken, zugesprochen werden können.

Und dann würden wir gerne noch ein paar persönliche Dinge über Dich erfahren: Anne, Du lebst in Biarritz. Warum hast Du Dich für ein Leben am französischen Atlantik entschieden und was gefällt Dir besonders daran?

Anne3QuadaratIch sage gerne, dass nicht ich mich für den Atlantik entschieden habe, sondern der Atlantik für mich :) ! Es war mehr oder weniger Zufall, dass ich hier gelandet bin. Ich war einige Jahre im Ausland unterwegs und hatte mit meinem Freund eigentlich geplant nach Kanada zu gehen. Da hat mich auf einem kurzen Zwischenstopp in Deutschland eine Freundin gefragt, ob ich nicht mit ihr in einem Surfcamp an der Atlantikküste arbeiten würde für die Sommermonate (an dieser Stelle nochmal ein dickes Dankeschön an Chrissi ;) ). Ich muss dazu sagen, dass ich zuvor noch nie in der Ecke gewesen bin und mit Frankreich hatte ich nicht so viel am Hut, außer dass mein Freund Franzose ist ;). Aber mit meinem ersten Besuch in Biarritz habe ich mich sofort in dieses Fleckchen Erde verliebt und bis heute kann ich mich daran nicht satt sehen. Obwohl ich in der Regel schnell Hummeln im Hinter kriege stand für mich sofort fest, dass dies ein Ort zum Bleiben ist. Ich habe dann einige Jahre für Billabong und Dakine in Hossegor gearbeitet und es ist wirklich schnell zum Zuhause geworden. Es ist die Vielseitigkeit und die Schönheit die mir die Region bietet. Die felsigen Küstenabschnitte ab Biarritz, die traumhaften endlosen Sandstrände um Hossegor, die Berge unmittelbar vor der Nase und die zahlreichen Seen in der Gegend bieten einfach die optimale Spielwiese für alle meine Vorlieben. Es gibt Tage im Frühling an denen wir vormittags auf dem Berg Snowboarden, nachmittags Surfen und abends eine Yogasession zum Entspannen.... Ich glaube ich muss nicht viel mehr dazu sagen ;).

Was sind die besten Dinge, die Du durch Yoga gelernt hast?

Das Beste was ich durch Yoga gelernt habe ist definitiv, mehr auf mich selbst zu vertrauen. In stressigen oder schwierigen Momenten die Ruhe zu finden, um wieder tief und unbeschwert durchatmen zu können! Da ich manchmal dazu neige, die Last der Welt auf meinen Schultern zu tragen, hilft mir Yoga definitiv einen Teil dieser Last abzulegen. Nach meiner täglichen Praxis fühle ich mich immer so viel leichter. Und seitdem ich mich dazu entschlossen habe, die Lehrerausbildung zu machen, bin ich ein anderer Mensch geworden. Es fühlt sich einfach richtig an und das Beste ist, einen Teil von diesem Gefühl mit anderen Menschen zu teilen

Das hast Du schön gesagt, Anne! Verrätst Du uns zum Abschluss noch Dein persönliches Lebensmotto?

Nicht unbedingt ein Motto ... aber ich bin überzeugt davon, dass jeder seines Glückes Schmied ist. Ich versuche einfach jeden Tag auf's Neue zu genießen und im Hier und Jetzt zu leben.

Das merkt man Dir an, Anne!

Wir sagen Danke für das Interview und freuen und schon sehr auf die Yoga-Kurse mit Dir!